
Lisa Kreitmeir (1935-2008)

Lisa Kreitmeir war Theaterschneiderin, Hüttenwirtin und autodidaktische Malerin. Ihre Gemälde erzählen vor allem von ihrer Heimat Oberammergau. Die Retrospektive zeigt mit 100 Bildern einen Überblick über das Gesamtwerk einer talentierten und selbstbewussten Frau, die ohne akademische Ausbildung den eigenen künstlerischen Weg erfolgreich verwirklichte.
Geschichten aus einer vergangenen Zeit
Inspiriert von der traditionellen Votivmalerei und den Bildtafeln der Bänkelsänger lässt Lisa Kreitmeir auf ihren bunten Bildern Geschichten entstehen, die aus dem Abstand von fünfzig Jahren wie aus einer anderen –sehr arbeitsreichen, aber auch geselligen und kreativen - Welt erscheinen. Das erzählerische Element ist zentral auf ihren Gemälden. Oft ist der Text konkreter Teil des Bildes. So entstehen Geschichten vom Leben auf dem Dorf, der Natur und dem bäuerlichen Leben in all seinen Facetten; von Feiern und vom Fasching, von den schönen Seiten wie von der Härte des Alltags- und Arbeitslebens.


Biographie
Lisa Kreitmeir wurde vor neunzig Jahren in Oberammergau geboren. Nach der Schule machte sie eine Lehre als Schneiderin und arbeitete danach am Theater. Anfang der 1960er Jahre, nach der Heirat mit einem Schnitzer, begann sie autodidaktisch zu zeichnen und zu malen. Anregend war dabei sicherlich der kreative Freundeskreis, zu dem zahlreiche Künstler gehörten. 1965 veranstalteten sie und ihr Mann in ihrem Haus gemeinsam mit Freunden eine Kunstausstellung, die sie ironisch „Wintersalon 1965“ nannten. Eine Jury ahmte den institutionalisierten Kunstbetrieb nach und vergab Preise. Zwar ging Lisa Kreitmeir dabei leer aus, aber die Etikettierung durch die Freunde „Du malst ja naiv” war sozusagen die Geburtsstunde der „naiven” Malerin Lisa Kreitmeier. In den 1970er und 80er Jahren war sie ausgesprochen erfolgreich und gut vernetzt und nahm an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil. Ihre Bücher, Werke und deren Reproduktionen kursieren noch heute auf dem Kunstmarkt.
Lisa Kreitmeirs Werk ist bunt, es zeigt die Natur, Feiern, bäuerliches Leben, die Passion, ihr privates Leben, unter anderem auch auf Korsika, wo sie zusammen mit ihrer Familie viele Jahre den Winter verbrachte, aber auch die Härte des Alltags- und Arbeitslebens, Krankheit, Armut oder Unfälle - sie malte das Dorfleben.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
